THC ist der bekannteste Cannabinoid der Cannabispflanze, bekannt für seine psychoaktiven Effekte, verursacht jedoch auch bei einigen Konsumenten Nebenwirkungen wie beispielsweise Angst.
Eine kürzlich durchgeführte wissenschaftliche Studie an der Universität von Colorado (USA), die am 1. April veröffentlicht wurde, hat die Fähigkeit von Limonen untersucht, THC-induzierte Ängste zu lindern.
Laut dieser Studie könnte dieses Terpen, welches für sein zitrusartiges Aroma und Geschmack bekannt ist, eine sehr wichtige Rolle dabei spielen, die unangenehmen Gefühle von Angst, die einige Konsumenten und Patienten beim Konsum von THC erfahren, zu mindern.
Was ist THC?: Wirkungsmechanismen und Nebeneffekte
THC ist das hauptsächlich vorkommende Cannabinoid der Cannabispflanze und ist oftmals in höheren Mengen vertreten. Im Freizeitbereich ist dieses Cannabinoid bekannt für seine Position als Hauptverursacher von psychoaktiven Effekten der Pflanze, jedoch ist THC auch sehr nützlich im medizinischen Bereich und ist eines der Schlüsselinstrumente bei der Behandlung bestimmter Krankheiten.
Tatsächlich befindet sich derzeit ein Test zur Behandlung von Glioblastom (eine sehr aggressive Form von Hirnkrebs) in der zweiten Phase, welcher THC verwendet.
THC wirkt hauptsächlich über die Rezeptoren des Endocannabinoidsystems im Gehirn und erzeugt dort psychoaktive Effekte.
Einige Konsumenten erfahren jedoch Nebenwirkungen, die als unangenehm empfunden werden, wie beispielsweise Mundtrockenheit, Paranoia und Angstzustände.
Was ist Limonen?
D-Limonen ist eines der Hauptterpene von Cannabis, ist reichlich in seinem aromatischen Profil vorhanden und ist für sein frisches und zitrusartiges Aroma verantwortlich, ebenso bietet es angstlösende und stimmungshebende Effekte.
Der “Entourage-Effekt” bezieht sich auf die Theorie, dass die unterschiedlichen Verbindungen der Pflanze, wie Terpene und Cannabinoide, die Effekte sowohl des THC als auch anderer Verbindungen modulieren können. Auf diese Weise erhält man ein ausgeglicheneres und potentiell heilsameres Profil, als wenn die Cannabinoide isoliert verwendet werden.
Untersuchung der Eigenschaften von Limonen zum Modulieren der Effekte von THC
In diese neusten Studie (1), haben die Forscher die Möglichkeiten von Limonen zur Reduzierung von THC-induzierter Angst untersucht.
Hierfür nahmen zwanzig gesunde Erwachsene an dieser kontrollierten Studie teil, in der neun doppelblinde Sitzungen vollzogen wurden (weder die Teilnehmer noch die Forscher wissen, welche Behandlung die Teilnehmer erhalten, bis die klinische Studie beendet ist). Die Teilnehmer inhalierten in diesen 9 Sitzungen:
- Nur verdampftes THC
- Nur verdampftes Limonen
- Gemeinsam verdampftes THC und Limonen
- Ein verdampftes Placebo.
Für die Ergebnisse wurde nicht nur auf subjektive Effekte, sondern auch auf kognitive Leistung und Vitalzeichen geachtet. Das Ziel war es, einen umfassenden Überblick darüber zu gewähren, wie diese Verbindungen in unserem Körper wirken.
Ergebnisse der Studie: Mindert Limonen wirklich die durch THC verursachte Angst?
Die Ergebnisse dieser Studie waren aufschlussreich, da Limonen nicht nur unterscheidbare Effekte im Vergleich zum Placebo zeigte, sondern es wurde auch eine signifikante Reduktion der Angst bei den Teilnehmern festgestellt, wenn es mit THC kombiniert wurde.
Konkret zeigten die Teilnehmer eine größere Reduktion der durch THC verursachten Angst und Paranoia, ohne allerdings andere pharmakokinetische Effekte (die Wirkung des Körpers auf das Arzneimittel einschließlich Absorption, Verteilung, Metabolismus und Ausscheidung) dieses Cannabinoids zu verändern.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass Limonen dabei helfen könnte, die unangenehmsten Effekte des THC zu mindern, ohne dabei dessen Effektivität in anderen erwünschten Bereichen zu beeinflussen.
Bedeutung des Entourage-Effekts von Limonen und THC und zukünftige Forschungen
Diese Studie öffnet vielversprechende Türen für neue Möglichkeiten im medizinischen Einsatz von Cannabis, insbesondere für jene Patienten, die therapeutische Behandlungen mit THC benötigen und anfällig für dessen Nebenwirkungen sind.
Pharmakologische Präparate mit THC sind zugelassen und werden derzeit zur Behandlung verschiedener Erkrankungen und Symptome verwendet, wie Übelkeit infolge einer Chemotherapie, oder zur Appetitanregung bei Patienten mit verschiedenen Erkrankungen (beispielsweise fortgeschrittene HIV/AIDS).
Ärzte und Patienten sehen sich allerdings oftmals mit dem Hindernis konfrontiert, dass die für die Wirksamkeit der Behandlung notwendige Dosis von THC oftmals nahe an der Dosis liegt, welche Nebenwirkungen verursacht.
Einer der Hauptnebenwirkungen, wie wir bereits weiter oben erwähnt haben, ist die akute Angst oder Anfälle von Angst und Paranoia.
Daher könnten neue medizinische Formulierungen auf THC-Basis mit anderen Verbindungen, die seine angstauslösenden Wirkungen mildern, wie beispielsweise Limonen, die therapeutische Bandbreite erweitern und die Toleranz steigern, ohne dabei die Wirksamkeit von diesem Cannabinoid zu verringern.
Zweifellos stellt diese Studie eine äußerst gute Nachricht für Patienten und die wissenschaftliche und medizinische Gemeinschaft dar.
In ihren Schlussfolgerungen betonen die Forscher dieser Studie auf die Wichtigkeit hin, zukünftige Studien durchzuführen, um unterschiedliche Kombinationen und Dosierungen zu untersuchen. Darüber hinaus betonen sie, dass es ebenfalls hilfreich wäre, die wissenschaftliche Forschung auf andere Terpene und Cannabinoide auszuweiten, in der Suche nach optimalen Formulierungen und Dosierungen zur Behandlung unterschiedlicher Zustände.
Cannabissorten reich an Limonen
Die verschiedenen Cannabissorten unterscheiden sich durch ein unterschiedliches Cannabinoidprofil, es gibt Sorten mit hohen Mengen von CBD, CBG und THC; ebenso wie in ihrem Terpenprofil, es gibt Sorten reich an Limonen, Myrcen, Linalool, Terpinolen…
Das Züchten von Sorten mit spezifischen Profilen ist eines der Meilensteine, die in der Cannabisindustrie in den letzten Jahrzehnten erreicht wurden.
Deshalb findet man heute auf dem Markt Sorten mit hohen Mengen an Limonen, wie beispielsweise Sour Diesel, Orange Turbo oder 3 Kings.
Wir ermutigen Sie dazu, sich über die Fortschritte in der wissenschaftlichen Cannabisforschung zu informieren und an der Unterhaltung über die Kommentarfunktion teilzunehmen. Gemeinsam können wir eine besser aufgeklärte Gemeinschaft über den sicheren und verantwortungsbewussten Gebrauch schaffen. Es ist nicht nur faszinierend, sich über die wissenschaftlichen Entwicklungen von Cannabis und seinen Inhaltsstoffen auf dem Laufenden zu halten, sondern es ist auch eine gute Möglichkeit, die therapeutischen Eigenschaften von Cannabis optimal zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren.
-
- Wie finden Sie diesen Artikel? Haben Sie Fragen oder Meinungen dazu? Hinterlassen Sie Ihren Kommentar und teilen Sie ihn mit der Gemeinschaft!
Cali Terpenes
-
- Vaporized D-limonene selectively mitigates the acute anxiogenic effects of Δ9-tetrahydrocannabinol in healthy adults who intermittently use cannabis Author links open overlay panelTory R. Spindle, C. Austin Zamarripa, Ethan Russo, Lauren Pollak, George Bigelow, Alexandra M. Ward, Bridget Tompson, Cristina Sempio, Touraj Shokati, Jost Klawitter, Uwe Christians, Ryan Vandrey.